Die Interaktion mit Pferden, kann in der systemischen Arbeit zur Teamentwicklung sowohl ein innovatives, als auch effektives Instrument zur Weiterentwicklung darstellen. Das Verhalten der Pferde spielt zur Identifizierung teamrelevanter Themen dabei eine wichtige Rolle.

Wenn Menschen zusammen mit Pferden arbeiten, müssen sie zum Einen sehr klar miteinander kommunizieren, aber vor allem auch auf die Kommunikation der Pferde achten. Pferde kommunizieren über Körpersprache. Diese im Blick zu behalten, während gemeinsam mit Kolleg:innen von mir gestellte Aufgaben gemeistert werden möchten, erfordert ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit.

Auch die eigene Körpersprache ist hierbei sehr relevant. Pferde reagieren auf subtile Signale ihrer Umwelt und zeigen Unsicherheiten, oder auch Unstimmigkeiten deutlich auf. Wenn ein Pferd stehen bleibt, bleibt es stehen. Zur Zielerreichung muss dann unmittelbar reflektiert werden, wie das Team Mensch/Pferd zum Ziel, also wieder in Bewegung kommen kann. So ist unter Umständen ein Team gezwungen schnell eine neue Strategie zu entwickeln. Diese könnte beispielsweise außerhalb der eigenen Komfortzone liegen, ist aber ein notwendiger Schritt zur Zielerreichung. Ich denke hier wird bereits der Mehrwert von Pferdegestützten Interventionen deutlich, denn genau das passiert im beruflichen Alltag doch regelmäßig: die Anforderung eines Auftrags zwingt mich meine Komfortzone zu verlassen. Wie verhalte ich mich als Person, wie verhalte ich mich als Teammitglied? Von welchen Ressourcen in meinem Team kann ich nun profitieren? Jedes Teammitglied nimmt hierbei eine eigene neue Rolle ein, denn die Interaktion mit Pferden ist nicht starr, oder auf einem Flip Chart markiert, sondern agil und lebendig. Wie aktiv, oder passiv die jeweiligen Rollen im Team sein werden ist vorher noch nicht klar. Denn Menschen zeigen sich in der Natur und im Umgang mit Tieren oftmals von einer ganz neuen Seite. Auch das ist eine wirkliche Chance zur Teamentwicklung.